GVD Gemeinnützige Vereinigung der Drehteilehersteller e.V.
Ausbildungsoffensive trägt Früchte

Ausbildungsoffensive trägt Früchte

Neues aus der Erwin-Teufel-Schule 

Das neue Ausbildungsjahr hat begonnen. Im Interview berichtet Schulleiter Thomas Löffler aktuell über Schülerzahlen, Neuerungen im Kollegium, Tendenzen in der Weiterbildung sowie weitere Planungen im Ausbildungsprogramm.

Herr Löffler, zunächst vielen Dank, dass Sie uns für ein Interview zur Verfügung stehen. Die erste „brennende Frage“: Wie haben sich die Schülerzahlen entwickelt?

Es freut mich, dass ich in der neuen Ausgabe von GVD-Intern die aktuelle Situation unserer Schule darstellen kann.

Zu den Schülerzahlen am Schuljahresanfang: Dank der Aktivitäten der GVD in der Werbung für den Beruf des Zerspanungsmechanikers und den Anstrengungen der einzelnen Unternehmen zur Ausbildung von Fachkräften haben wir an unserer Schule nur einen geringen Rückgang an Auszubildenden zu verzeichnen. Die Zahlen im Einzelnen:

Dieses Schuljahr haben wir im zweiten Ausbildungsjahr, Fachstufe I, vier Parallelklassen und insgesamt 138 (-10) Auszubildende. Im dritten Ausbildungsjahr, Fachstufe II, befinden sich 119 (-32) in vier Parallelklassen. Im vierten Ausbildungsjahr führen wir fünf Parallelklassen mit 125 (+5) Auszubildenden. In der einjährigen Berufsfachschule Metall, 1BFM, sind wir mit drei Klassen, 66 (-2) Auszubildende, entsprechend sechs Werkstattgruppen, am Limit. Erfreulicherweise haben bereits zum Schuljahresbeginn alle einen Vorvertrag, größtenteils als Zerspanungsmechaniker (61). Im ersten Ausbildungsjahr, Grundstufe der dualen Ausbildung, haben wir drei Parallelklassen mit 73 (+24) Auszubildenden, davon sind 49 (+21) Zerspanungsmechaniker.

Im Vergleich zum Vorjahr haben wir somit in der 1BFM einen leichten Rückgang und in der M1MV einen deutlichen Zuwachs im Bereich der Zerspaner zu verzeichnen, bei weiterem Rückgang in den BVJ-/BEJ-Klassen. Dies ist sicherlich auf die demographische Entwicklung zurückzuführen, aber auch auf die gute konjunkturelle Lage.

Bei den Industriemechanikern können wir wieder einen leichten Zuwachs verzeichnen: 116 Auszubildende nach 109 im Vorjahr. Davon sind im ersten Ausbildungsjahr 24 (+4), in zwei Fachklassen im zweiten Jahr 35 (+1), in der Fachstufe 2 im dritten Ausbildungsjahr 2 Fachklassen 33 (+4) und in der Abschlussklasse 24 (-4) Auszubildende. Insgesamt haben wir 116 (+5) Auszubildende die dem Ausbildungsberuf Industriemechaniker zuzuordnen sind. Im Bereich Weiterbildung haben 24 Teilnehmer an der Technikerschule für Zerspanungstechnik 1FTZT1 mit einem neuen Kurs begonnen.

Welche Auswirkungen hat das auf die Raumsituation an der Erwin-Teufel-Schule?

Die räumlichen Möglichkeiten der Schule sind nach wie vor an ihrem Limit. Wir haben elf Schularten und 55 Klassen, die Klassenstärken liegen meist bei 30 Schülern. Insgesamt sind an der Erwin-Teufel-Schule 1176 (-53) Schülerinnen und Schüler. Davon sind 869 (-4) Teilzeitschüler und 307 (-49) Vollzeitschüler. Inklusive der 1BFM sind 935 (-8) Schüler mit Bindung an einen Ausbildungsbetrieb. Insgesamt haben wir im Vergleich zum Vorjahr im Vollzeitbereich einen deutlichen Rückgang hinzunehmen, vor allem in der Wirtschaftsschule (zur mittleren Reife führend) und im Technischen Berufskolleg (zur Fachhochschulreife führend).

Beim letzten Lehrer-Info-Nachmittag der GVD wurde vor allem der Ruf nach einer optimierten Übergangsregelung von der Schule in die Ausbildung bzw. in das Berufsleben laut. Wie tragen Sie diesem Wunsch Rechnung?

Im Technischen Berufskolleg 1 führen wir zwei Klassen, eine Klasse mit einer Ganztagesförderung. Mit dieser Maßnahme wollen wir den Übergangsschwierigkeiten der Schülerinnen und Schüler mit mittlerem Bildungsabschluss an das Technische Berufkolleg Rechnung tragen. Wir führen zwei Kooperationsklassen mit der Löhrschule in Trossingen. Im ersten Jahr sind zwölf Schüler der neunten Klasse an einem Tag bei uns in der Werkstatt, im zweiten Jahr besuchen zehn in einer eigenen Klasse die Berufsschule und haben die Hauptfächer weiterhin an der Hauptschule – im Grunde ein auf zwei Jahre verteiltes BVJ.

Einige langgediente Lehrkräfte wurden in diesem Jahr in den Ruhestand verabschiedet. Konnten Sie die entstandenen Lücken schon füllen?

Die Lehrerversorgung ist insgesamt ausreichend.
In diesem Schuljahr haben fünf neue Lehrkräfte bei uns angefangen: Eine Gymnasiallehrerin für die Fächer Deutsch und Gemeinschaftskunde/ Wirtschaftskunde, eine Lehrerin für das höhere Lehramt an Beruflichen Schulen mit den Fächern Wirtschaft und Mathematik, einen Fachhochschulabsolventen (Elektrotechnik/Nachrichtentechnik) als Seiteneinsteiger mit den Fächern Informatik/Physik sowie zwei Technische Lehrer im  Bereich Zerspanungstechnik. Die Funktionsstelle unseres ehemaligen Kollegen Dreher können wir wieder ausschreiben.


Wie ist es um die technische Ausstattung bestellt?

Im vergangenen Schuljahr haben wir eine neue STAR-Maschine und neue Citizen- (beides Langdreher) und Tornos-Maschinen als Leihgaben erhalten. Die Firma Aesculap spendete uns eine gebrauchte  Hermle CNC-Fräsmaschine U630 T und Dank einer großzügigen Spende von Herrn Anton Häring anlässlich des 50-jährigen Firmenjubiläums von Anton Häring Werk für Präzisionstechnik werden wir eine Fräsmaschine für die Metallgrundbildung beschaffen können. In den nächsten Jahren werden wir in den Metallwerkstätten sukzessive unsere Maschinen erneuern.

Welche Projekte stehen an der Erwin-Teufel-Schule im laufenden Schuljahr noch an?

Wir werden im kommenden Schuljahr 2012/13 im Bereich der Mechatroniker mit einem dreijährigen dualen Berufkolleg starten. Einen Info-Flyer dazu finden Sie auf unserer Homepage unter www.ets-spaichingen.de. Bei dem diesjährigen Ausbilderabend der IHK-Schwarzwald-Baar-Heuberg, der am 17. November 2011 bei uns an der Schule stattfand, hatten wir Gelegenheit, das Duale Berufskolleg vorzustellen.

Ein weiteres Projekt: Unsere Schule wird vom Landesinstitut für Schulentwicklung fremdevaluiert. Dabei wird unser Qualitätsmanagementsystem auf den Prüfstand gestellt. Vom 8. bis 11. Mai 2012 sind die Fremdevaluatoren bei uns und befragen Schüler- und Lehrergruppen.
 
Wir bedanken uns für das Interview und die gute Zusammenarbeit und wünschen Ihnen mit den anstehenden Projekten viel Erfolg!