GVD Gemeinnützige Vereinigung der Drehteilehersteller e.V.
Erfahrungsaustausch und aktuelle Informationen

Erfahrungsaustausch und aktuelle Informationen

Ausbilder-Workshop: Neue Trends in der Ausbildung 

Längst ist der jährliche Ausbilder-Workshop mit traditionellem Wurstsalat-Vesper eine feste Institution im GVD-Jahres­kalender. Am 16. November 2011 nahmen wieder über 40 Ausbilder diese Gelegenheit wahr, um aktuelle Informationen rund um die Ausbildung in der Zerspanungstechnik zu erhalten und sich mit Kollegen auszutauschen.

Gemeinsam mit dem Ausbilder-Arbeitskreis hatte die GVD ein spannendes Informationspaket für den Ausbilder-Workshop 2011 geschnürt, von dem Ausbilder in kleinen wie großen Unternehmen gleichermaßen profitieren konnten.

Daten und Fakten zur Ausbildungssituation

Nach der Begrüßung durch den GVD-Chef Ingo Hell präsentierte Reinhold Benz, gewerblicher Fachleiter an der Erwin-Teufel-Schule, Daten und Fakten über aktuelle Schülerzahlen, Veränderungen im Kollegium sowie Neues zur technischen Ausstattung und allgemeinen Ausbildungssituation (Lesen Sie dazu auch Seite 26 „Neues aus der Erwin-Teufel-Schule“).

Kammerbezirk steht gut da

Jürgen Hummel und Niki Rappenegger von der IHK berichteten über die derzeitige Ausbildungssituation im Kammerbezirk. Die neu eingetragenen Ausbildungsverhältnisse im Kammerbezirk Schwarzwald-Baar-Heuberg verzeichnen ein deutliches Plus von 12,6 % gegenüber 2010. Den stärksten Zuwachs haben dabei die Berufsbilder der Metalltechnik mit einem Plus von 53,4 % und insgesamt 847 Ausbildungsverträgen. Allein das Berufsbild „Maschinen- und Anlagenführer/in“ verdreifachte sich fast mit aktuell 81 Verträgen zu 30 Ausbildungsverträgen im Vorjahr. Interessant war auch die Analyse der Ausbildungsabbrüche, die deutlich unter dem Bundesdurchschnitt liegen: Im Schnitt brechen im Kammerbezirk 5,5 % der Auszubildenden ihre Ausbildung ab, bundesweit jedoch 22 %!

Erfreuliches hatte auch Jürgen Hummel zu berichten: Im Ausbildungsjahr 2011/12 ist das Berufsbild „Zerspanungmechaniker/in“ erstmals der Beruf mit den meisten Prüflingen! Aktuell stehen 191 Zerspanungsmechaniker/innen vor der Prüfung, gefolgt von 186 Industriemechaniker/innen, 157 Werkzeugmechaniker/innen und 111 Mechatroniker/innen.

Prüfungspraxis in der Diskussion

Zum Themenfeld „Prüfungen“ konnte die GVD gleich zwei Referenten gewinnen: Franz Dreher berichtete in seiner Funktion als Vorsitzender des IHK-Prüfungsausschusses über seine Erfahrungen aus der Prüfungspraxis. Aktuell im Gespräch sei eine Erweiterung des CNC-Kurzdrehprüfstücks um eine Rückseitenbearbeitung. Hier entwickelte  sich eine lebhafte Diskussion, bei der es vor allem um die Vergleichbarkeit von Kurzdreh- und Langdrehprüfstück ging. Am Ende waren sich die Teilnehmer einig, dass das Kurzdrehprüfstück anspruchsvoller, das Langdrehprüfstück dagegen weniger kompliziert werden solle. Sehr interessiert verfolgten die Teilnehmer den Vortrag von Reinhold Benz zum Ablauf der schriftlichen Abschlussprüfungen und zur Notenfindung.

Nachwuchsgewinnung und -förderung

In seiner Funktion als GVD-Ausbildungskoordinator berichtete Achim Wiedl von der Erwin-Teufel-Schule über seine Arbeit mit Schüler/innen in der Berufsorientierung. Dabei appellierte er auch an die Ausbilder, die Kooperation mit den Schulen aktiv zur Nachwuchsgewinnung zu nutzen.

Enttäuschend sei derzeit die Anmeldesituation zu den Prüfungsvorbereitungskursen: Obwohl aktuell fünf Kurse im November und Dezember ausgeschrieben seien, sei die Nachfrage so gering, dass einige dieser Kurse nicht zustande kämen. Als Gründe für die schleppende Nachfrage wurde vor allem die Zunahme an Prüflingen mit „Betrieblichem Auftrag“ sowie die ständig wachsende Kompetenz der Ausbilder in den Betrieben genannt, die die Prüfungsvorbereitung ihrer Auszubildenden selbst übernehmen könnten. Ingo Hell rief die Ausbilder nochmals auf, die Chefs auf das Kursangebot der GVD, das in seiner Qualität einzigartig sei, aufmerksam zu machen.

Ausbildungsoffensive trägt Früchte

Hans-Martin Schurer von KMS gab einen umfassenden Überblick über die Maßnahmen im Rahmen der Ausbildungsoffensive 2011 und eine Vorschau auf 2012. Besonders lobte er das Engagement des Ausbilder-Arbeitskreises und die gute Zusammenarbeit mit der Erwin-Teufel-Schule, die beide die Ausbildungsoffensive tatkräftig unterstützten.

Trotz des umfangreichen Programms blieb genügend Raum für das persönliche Gespräch unter Kollegen. In geselliger Runde klang der Abend aus und die anwesenden Ausbilder konnten in  Ruhe noch ein wenig „fachsimpeln“ – Gesprächsthemen gab es genügend!