GVD Gemeinnützige Vereinigung der Drehteilehersteller e.V.

Pädagogen im Gespräch mit der Industrie 

Die Ausbildungsplätze sind da, aber die Bewerber fehlen: Vor diesem Hintergrund lud die Gemeinnützige Vereinigung der Drehteilehersteller e.V. (GVD) nun wieder Pädagogen aus der Region zu einem Informationsnachmittag ein, um ihnen Informationen über die Ausbildungschancen in der Zerspanungsbranche für die Berufsorientierung in den allgemeinbildenden Schulen an die Hand zu geben. Eindruck machten dabei nicht nur die guten Aufstiegs- und Verdienstchancen, sondern auch das moderne Arbeitsumfeld, das von den Lehrern und Schulzozialarbeitern bei der gastgebenden Schuler OHG in Gosheim erkundet wurde.

Geschäftsführer und Hausherr Martin Schuler führte die 15 Pädagogen von verschiedenen Schulen und Institutionen aus der Region zunächst in die Welt der Zerspanungsindustrie ein: Am Beispiel des in den vergangenen Jahren stark gewachsenen Familienunternehmens mit inzwischen 310 Mitarbeitern machte Schuler deutlich, wie sehr sich die Branche zu einer Industrie mit guten Arbeits- und Karrierebedingungen entwickelt hat. GVD-Vorsitzender Ingo Hell unterstrich auf Nachfrage der Pädagogen auch, dass für jeden Azubi die Übernahmechancen in eine Festanstellung exzellent seien. Freilich müssten diese Azubis aber erst einmal zur Verfügung stehen: „Der Drang zu höheren Bildungsabschlüssen nimmt seitens der Schüler zu“, konstatierte einer der Lehrer: „Da ist es sicher schwierig, Bewerber für Einstiegsqualifizierungen wie die Fachkraft für Metalltechnik zu finden.“ Thomas Löffler, Leiter der Kreisberufsschule Erwin-Teufel-Schule (ETS) Spaichingen, bestätigte diesen Trend bei der Vorstellung der aktuellen Schülerzahlen: Die Angebote der ETS zum Erwerb der mittleren Reife oder gleichwertiger Abschlüsse seien gefragt. Die Zahl der Neu-Azubis im Beruf Fachkraft für Metalltechnik (Fachrichtung Zerspanungstechnik), bei dem ein Einstieg mit Hauptschulabschluss üblich ist, sei hingegen deutlich gesunken. Ungebrochen im Wachstum sei hingegen die Zahl der Azubis in Berufen wie Zerspanungsmechaniker und Mechatroniker. Hans-Martin Schurer, Geschäftsführer der Kommunikationsagentur KMS, die der GVD beratend zur Seite steht, stellte die Aktivitäten vor, mit denen die Ausbildungsangebote der Branche kommuniziert werden: So sei etwa der am Freitag, 16. Oktober an der ETS stattfindende GVD-Berufetag eine ideale Plattform, um nicht nur 19 dort ausstellende Unternehmen der Zerspanungstechnik kennenzulernen, sondern sich auch über deren Ausbildungs- und Karrieremöglichkeiten zu informieren. „Wir wenden uns hier gezielt an Schüler und Eltern, aber natürlich sind an diesem Nachmittag auch Schulklassen willkommen.“

Dass die Zerspanungsbranche auch Bewerber mit Mittlerer Reife und Abitur – etwa in den Berufen Zerspanungsmechaniker oder für ein Duales Studium – benötigt, wurde ebenso deutlich. Betont wurde dabei  die Durchlässigkeit der einzelnen Berufsbilder für eine Höherqualifizierung. So sei es für engagierte Fachkräfte für Metalltechnik machbar, sich bis zu einem Technikerabschluss weiterzubilden.

Das Umfeld, in dem Azubis in Zerspanungsberufen ihre Ausbildung absolvieren, machte ein abschließender Rundgang durch die Schuler OHG deutlich: Das alte Klischee vom schmutzigen und körperlich schweren Arbeiten in dunklen Hallen wurde hier eindeutig widerlegt. Moderne, saubere Arbeitsplätze und gute Verdienstmöglichkeiten – auch schon für Berufseinsteiger – sind schon lange die Regel in Zerspanungsunternehmen.