GVD Gemeinnützige Vereinigung der Drehteilehersteller e.V.

Infofahrt: Hitze und Chemie machen aus hart stahlhart 

Der Qualität an einer ihrer wichtigsten Quellen auf den Grund gehen, das war das Thema einer Informationsfahrt, zu der in der vergangenen Woche rund zwei Dutzend Auszubildende aufbrachen: Am Donnerstag, 3. Juli, besuchten die Azubis aus GVD-Mitgliedsbetrieben die Härterei von Hommel + Keller in Aldingen. Hier erfuhren die Nachwuchskräfte, was gezielt eingesetzte Hitze, extreme Kälte und Salze beim Werkstoff Metall bewirken.

Organisiert hatte die Infofahrt die Gemeinnützige Vereinigung der Drehteilehersteller e.V. (GVD) für Auszubildende ausgewählter Mitgliedsunternehmen des Verbands aus der Region rund um den Heuberg: Diese Betriebe hatten sich im April diesen Jahres zur Teilnahme am Projekt „Ausgezeichnete Ausbildung" verpflichtet. Als Mehrwert für die Ausbildung dieser Unternehmen zählen auch solche Informationsfahrten.

Und die führte die Azubis am Donnerstag, 3. Juli, zu einem Unternehmen, das in Aldingen als wichtiger Partner in der Fertigung von Qualität und Präzision ansässig ist: Bei der H+K Härte- und Oberflächentechnik GmbH GmbH nahmen sich Geschäftsführer Peter Keller und  technische Beraterin Ute Kornmaier viel Zeit, um den Nachwuchs-Fachkräften aufzuzeigen, worauf es ankommt, wenn bearbeitetem Metall mit ausgeklügelter Wärme- oder Salzbehandlung neue Eigenschaften mit auf den weiteren Weg gegeben wird.

So lernten die künftigen Zerspanungsmechaniker und Fachkräfte für Metalltechnik kennen, welche chemisch und physikalischen Verfahren zum Einsatz kommen, um Stähle und andere Metalle zu härten oder mit einer Beschichtung zu versehen. Erst mit dieser Behandlung werden die Bauteile fit für den Einsatz in beanspruchenden Funktionen - etwa als Getriebebauteil, medizinisches Instrument  oder als Werkzeug in der Zerspanungstechnik. Nach einer theoretischen Einführung ging es auf einen Rundgang zu den Härteöfen und Salzbädern in den Hallen der Hommel+Keller-Gruppe, bei dem auch ein Blick in die Qualitätskontrolle der Härterei dazu gehörte.

Die Komplexität in der Behandlung von Metallen mit starker Hitze, extremer Kälte - im Vakuum oder unter Gasatmosphäre - oder mit Cyanid-haltigen Salzen liegt nicht nur in der richtigen Dosierung von Temperatur und Zeit, wie die Auszubildenden erfuhren. Viel Fachwissen ist notwendig, um aus einem bereits präzise bearbeiteten Ausgangsteil ein behandeltes Teil zu machen, das trotz intensiver Wärmeeinwirkung und dadurch drohenden Verzug innerhalb der benötigten Toleranzen bleibt. Entsprechend  interessiert zeigten sich die Azubis auch an den Prozessen und den Qualitätsprüfungsmaßnahmen in der Aldinger Härterei. Für die Nachwuchskräfte, die sonst nur die Ergebnisse dieser komplizierten Maßnahmen sehen, war dieser Blick über den Tellerrand des eigenen Unternehmens einmal mehr mit Aha-Effekten verbunden.